Die historischen Wurzeln des Geländes, auf dem sich der heutige Gewerbepark und das Dienstleistungszentrum befinden, reichen zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Ludwig August Riedinger, einer der erfolgreichsten Unternehmer seiner Zeit, der insbesondere Wohlstand für alle durch technischen Fortschritt propagierte, gründete 1865 am Senkelbach eine „Mechanische Weberei“. Wenige Jahre später schloss sich der Bau von Spinnerei, Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt an. 1873 zählte das Unternehmen fast 1.000 Arbeiter*innen und Angestellte. Die Umwandlung in eine AG erfolgte 1880 unter dem Namen „Augsburger Buntweberei vorm. L. A. Riedinger“. 1935 übernahm der Dierig-Konzern die Aktienmehrheit und firmierte als „Augsburger Buntweberei Riedinger“. Der Zweite Weltkrieg führte zur fast vollständigen Zerstörung der Gebäude und Anlagen. Im Rahmen des Wiederaufbaus gründete sich 1946 die „Schwäbische Damenkleiderfabrik“, aus der 1963 ein Strickereibetrieb für Jersey- Meterware hervor ging. 1965 feierte das Unternehmen als „Riedinger Textil-AG“ das 100-jährige Bestehen. Dem Unternehmen und seinen 2.000 Mitarbeiter*innen blieben allerdings nur noch ein Dutzend erfolgreiche Jahre vergönnt. Die sich ausweitende Textilkrise und insbesondere die einseitige Orientierung der Riedinger Jersey AG (seit 1971) auf die Strickerei führten zu einem schnellen, nicht aufzuhaltenden Niedergang, der 1980 im Konkurs aller Betriebsteile sein unrühmliches Ende fand.